Die Demag Cranes & Components GmbH in Wetter ist ein weltweit führender Anbieter von Industriekranen, Krankomponenten und umfangreichen Serviceleistungen. In 2018 stellte Demag die Pulver- und Nasslackierung seines modularen Leichtkransystems KBK auf das Universal-Polyesterpulver 5940 und den 2K-PUR-High-Solid-Lack 5731 um. In enger Zusammenarbeit passte Brillux Industrielack die unterschiedlichen Lacksysteme in Glanzgrad und Farbton an die hohen Qualitätsanforderungen von Demag an.
Ein- und Zweiträger-Hängekrane, Ausleger- und Ausschiebekrane, Säulen- und Wandschwenkkrane, Stapel- und Portalkrane: Krane transportieren Güter aller Art flächendeckend, ohne den Boden zu berühren, und garantieren auch bei schweren Lasten und großen Spannweiten Schnelligkeit, Sicherheit und eine präzise Positionierung. Mit dem Leichtkransystem KBK ist Demag auf dem Gebiet der Leichtkransysteme Weltmarktführer.
Der modulare Systembaukasten ermöglicht es, die Krane für Lasten bis zu 3,2 t individuell zu konfigurieren, um kundenspezifische Anforderungen punktgenau umsetzen zu können. Die hohe Flexibilität des Baukastensystems sorgt dafür, dass sich die KBK-Anlagen nicht nur leicht in jede Produktionsinfrastruktur integrieren lassen, sondern auch jederzeit umrüst- und erweiterbar sind. Für ein einheitliches Erscheinungsbild der Krananlagen müssen die Bauteile farblich perfekt zusammenpassen.
Sämtliche Stahlprofile werden abhängig von ihrer Größe standardmäßig pulverbeschichtet. Kompliziertes Stückgut erhält eine manuelle Nasslackierung. Beschichtet wird in den Hauptfarbtönen RAL 2002 Blutorange, und RAL 1007 Narzissengelb. Voraussetzung für ein einheitliches Erscheinungsbild der Demag Krane ist, dass Nass- und Pulverlack – auch unter unterschiedlichsten Lichtverhältnissen – eine einheitliche Optik haben. Genau hier kam Brillux Industrielack ins Spiel. „Als Systemanbieter können wir die Beschichtungsmaterialien exakt aufeinander abstimmen, sodass die Farbtöne in Nass- und Pulverlack optimal zusammenpassen“, so Jan Werges, Verkaufsberater bei Brillux Industrielack. „Mit unserer Produktion sowie der Forschung und Entwicklung für Nass- und Pulverlacke hatten wir Vorteile bei der Akquise. Da wir in Unna sowohl die Produktion von Nass- und Pulverlacken als auch die F+E unter einem Dach haben und der Kunde jeweils einen festen Ansprechpartner hat, war das Interesse bei Demag geweckt.“ Aus dem ersten Interesse wurde eine feste, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Sämtliche Stahlprofile werden nach der Eisenphosphatierung mit Industrielacken von Brillux beschichtet. Demag betreibt für das Leichtkransystem KBK eine durchgehende Fertigungs- und Logistikstraße, die es ermöglicht, dass alle Produkte in einem Gebäude gebaut und von dort direkt in den Versand gehen können. Insgesamt sechs unterschiedliche Profilgrößen in Längen von bis zu acht Metern, bei Schwenkkranen sieben Meter, werden pulverbeschichtet.
„Da Industrielacke massiv in die unternehmensspezifischen Produktionsprozesse eingreifen, macht man so einen Wechsel nicht mal einfach nebenbei. Die laufenden Prozesse müssen mit den neuen Produkten zu 100 Prozent validiert werden. Das setzt Vertrauen auf beiden Seiten voraus“, erklärt Jan Werges. „Die Farbübereinstimmung ist bei Demag ein ganz wichtiger Punkt, denn die Modularität des Kranbaukastens wird hier wirklich gelebt. Nicht selten kommt es vor, dass alte, bestehende Krananlagen auseinandergebaut und mit anderen oder neuen Komponenten wieder zusammengebaut werden. Da muss der Farbton exakt passen – und das bei unterschiedlichsten Lichtsituationen.“
Demag setzt auf langjährige Kunden- sowie auch Lieferantenbeziehungen. Innovation, Zuverlässigkeit, Funktionalität, Sicherheit und ein verlässlicher Service sind Kern des Markenbilds und beschreiben zugleich die hohe Qualität der Demag Industriekrane und Hebezeuge. Das Universal-Polyesterpulver 5940 erfüllte diese hohen Qualitätsanforderungen. Herausragend sind seine Eigenschaften wie sehr gute Witterungsbeständigkeit, sehr hohe Glanz- und Farbtonstabilität, gute Korrosionsschutzeigenschaften, eine hohe Oberflächenhärte und hervorragende Abriebfestigkeit.
„Wir haben auch andere Pulver- und Nasslacke getestet, die jedoch nicht die Qualität hatten, die Demag braucht“, so Frank Herstell, Leitung KBK bei Demag. Daniel Krupka, Leiter Produktion Demag ergänzt: „Sicherheit hat bei uns höchste Priorität. In unserem Testfeld wurden die mit dem Universal-Polyesterpulver 5940 beschichteten Profile nach unserer Werksnorm auf Herz und Nieren geprüft.“
Zusammen mit der Werkstoffprüfung von Demag hat Brillux neue Normen und Messwerte festgelegt, um die gewünschte Exaktheit zu garantieren. Demag legte dazu zunächst ein Urmuster fest und Brillux definierte den Farbkorridor, in dem sich Qualität und Optik bewegen sollten. Nachdem die gewünschte Farbangleichung erreicht war, wurden die Stahlprofile bei Brillux Industrielack und bei Demag noch einmal komplett geprüft und mussten „matchen“. „Die Versuche, die wir im Zuge der Abstimmung und Angleichung durchgeführt haben, sind in unsere Laborversuche mit eingeflossen“, erklärt Daniel Krupka. Die Umstellung des Pulverlacks hat sich für Demag gelohnt: „Mit dem Universal-Polyesterpulver 5940 erzielen wir im automatisierten Prozess gleichmäßigere Schichtdicken“, freut sich Frank Herstell.
Sicherheit hat bei uns höchste Priorität. In unserem Testfeld wurden die mit dem Universal-Polyesterpulver 5940 beschichteten Profile nach unserer Werksnorm auf Herz und Nieren geprüft.
Daniel Krupka, Leiter Produktion Demag
Im ersten Schritt wurden in enger Zusammenarbeit die Standard- und die Sonderpulver für die automatisierte Pulverlackbeschichtung umgestellt, die in zwei Pulverkabinen mit 17x GEMA Corona E-Statikpistolen erfolgt. Inzwischen sind auch die Standardnasslacke umgestellt, die Demag für größere KBK-Bauteile einsetzt. Zum Einsatz kommt nun der 2K-PUR-High-Solid-Lack 5731. Wie der Pulverlack wurde auch der glatte, festkörperreiche, zweikomponentige High-Solid-Polyurethan-Lack in Glanzgrad und Farbton angepasst. Der 2K-PUR-High-Solid-Lack 5731 zeichnet sich durch schnelle Trocknung, hohe Ergiebigkeit, hohe Standfestigkeit und hohe mechanische Beständigkeit aus. Hauptfarbtöne sind auch hier RAL 2002 Blutorange, und RAL 1007 Narzissengelb. Das Nasslackieren ist bei Demag ein manueller Prozess und erfolgt per 2K-Mischanlage im Airmix-Verfahren und per Becherpistole bei Kleinserien. Durch die gute Anpassung und Abstimmung der Farbtöne sowohl des Pulver- als auch des Nasslacks sind Ausbesserungen unproblematisch.
„Sehr positiv fanden wir, dass unsere Nasslackierer und die Anlagenführer der Pulverlackierung im Zuge der Umstellung eine Schulung bei Brillux Industrielack in Unna erhielten. Durch das Aufzeigen möglicher Fehler wurden unsere Mitarbeiter sensibilisiert, mögliche Fehlerquellen in der Lackierung frühzeitig zu erkennen. Das fand großen Anklang. Einen weiteren Pluspunkt sehen wir in der unmittelbaren Nähe zwischen Unna und Wetter. So ist bei möglichen Problemen sichergestellt, dass unser Ansprechpartner sofort persönlich zur Stelle ist“, lautet das Fazit von Daniel Krupka. Nachdem Standardpulver und Sonderpulver sowie der Standardnasslack bereits auf Brillux Industrielack umgestellt sind, erfolgt im nächsten Schritt die Umstellung der Sondernasslacke.
Beschichtet wird in den Hauptfarbtönen RAL 2002 Blutorange (wie hier zu sehen) und in RAL 1007 Narzissengelb). Die Demag Krane sollen dabei ein einheitliches Erscheinungsbild haben – unabhängig von der Beschichtungsart.
Das Demag Produktportfolio umfasst individuelle Branchenlösungen für Fahraufgaben, die Lastenhandhabung am Arbeitsplatz und den Materialfluss in Produktion und Lager.
Das im Jahr 1819 als Mechanische Werkstätten Harkort & Co. gegründete Unternehmen konzentriert sich seit 1840 auf die Fertigung von Kranen und Krankomponenten, zu denen auch Hebezeuge mit Elektroantrieb gehören. Seit 2017 ist Demag Teil von Kronecranes, ein internationaler Konzern mit Sitz in Finnland. Immer wieder hat Demag den Markt entscheidend mitgeprägt und innovative Pionierarbeit geleistet. Bestes Beispiel ist das wie ein Baukasten aufgebaut modulare Leichtkransystem Demag KBK, das seit mehr als 50 Jahren am Standort in Wetter gebaut und ständig weiterentwickelt wird.