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  • Korrosionsschutz

Optimaler Korrosionsschutz, perfekt abgestimmt

Ohne Korrosionsschutz würden Metallerzeugnisse aus Eisen und Stahl in kürzester Zeit oxidieren und schließlich ihre Stabilität verlieren.

Die Abstimmung zwischen Vorbehandlung, Untergrund und der Beschichtung ist entscheidend, um optimalen Schutz zu erzielen.

Erfahren Sie hier, welche Vorbehandlungsarten für Metalle geeignet sind, welche Normen und Prüfungen zur Qualitätssicherung im Korrosionsschutz industrieller Produktionsgüter maßgeblich sind und welche Produktlösungen Brillux Industrielack bietet.

Vorbehandlung

  • Sandstrahlen in Schutzkleidung

Die Vorbehandlung ist entscheidend

Damit eine Beschichtung den Untergrund vor Korrosion schützen kann, muss dieser entsprechend vorbehandelt werden. Grundsätzlich muss der Untergrund zuvor frei von Fetten, Ölen, Trenn- und Ziehmitteln sowie Schmutz, Korrosionsprodukten und anderen Verunreinigungen sein. Nur so wird gewährleistet, dass es zu einer optimalen Haftung der Beschichtung auf dem Untergrund kommt.

Bei der Vorbereitung des Untergrunds unterscheidet man drei grundsätzliche Arten, welche häufig in Kombination angewandt werden:

Hierbei werden zur Entfernung von Korrosionsprodukten, Zunder und weiteren Verunreinigungen Vorbehandlungsmethoden wie das Strahlen, Bürsten, Schleifen oder Polieren angewandt.

Bei dem Reinigen und Entfetten kommen hauptsächlich nasschemische Reiniger zum Einsatz. Dabei sind umweltschonende neutrale und mildalkalische Reiniger immer weiter auf dem Vormarsch. Bei besonders starken Verunreinigungen werden Beizen eingesetzt.

Neben der Beschichtung eines Werkstoffs mit Lacksystemen tragen Konversionsschichten maßgeblich zum Schutz eines Metallteils vor Korrosion bei. Zudem verfügen sie gleichzeitig über verbundhaftende Eigenschaften. Gängige Verfahren zur Bildung von Konversionsschichten sind:

  • Phosphatieren
  • Chromatieren
  • Passivieren
  • Voranodisieren
  • nanokeramische Behandlungen

Diese Vorbehandlungen werden automatisiert in aufeinanderfolgenden Prozessstufen durchgeführt und sind je nach Anwendung speziell ausgelegt. Da die Wirksamkeit von Konversionsschichten zeitlich begrenzt ist, schließt sich der Lackbeschichtungsprozess meist direkt an.

Lösungen mit Nasslacken

  • Nasslackbeschichtung Landmaschinen
  • Lackierte Bauteile von Landmaschinen
  • Mähwerk
  • Nasslackierung Brücke
  • Hafenkran

Nasslacksysteme – Für jede Anwendung der passende Schutz

Wie verschieden die Untergründe und Anforderungen an den Korrosionsschutz des Beschichtungssystems auch sein mögen, Brillux Nasslack-Systeme bieten wirksamen Schutz vor Korrosion. Sie passen wie ein Baukasten optimal zusammen. 

Ob einkomponentig oder zweikomponentig, in wässriger oder lösemittelhaltiger Qualität, Grundierungen oder Decklacke – Brillux Nasslack-Systeme bieten neben der Produktvielfalt eine außerordentliche Sortimentstiefe.

So lassen sich Beschichtungen bis einschließlich Korrosivitätskategorie C5-I/M high in Anlehnung an DIN EN ISO 12944-2 erreichen.  

Beschichtungsvorschläge

Geprüft auf niedrig legiertem Stahl, Oberflächenvorbereitungsgrad: SA 2½, Rautiefe: mittel bis hoch (25–60 µm), Schichtdicke je Schicht: 80 µm 

 

  C3 C4 C5
  low medium high low medium high low medium high
Schutzdauer lt. DIN in Jahren 2–5 5–15 >15 2–5 5–15 >15 2–5 5–15 >15
Konstantklima-Test (h) 48 120 240 120 240 480 240 480 720
Salzsprühtest (h) 120 240 480 240 480 720 480 720 1.440
Hydrapid-1K-AC-Grund 5404 +
Hydrapid-1K-AC-Lack 5481
C4 high  
2K-PUR-High-Solid-Grund 5703 +
2K-PUR-High-Solid-Lack 5730
C5-I low  
2K-EP-Haftgrund 5706 +
2K-EP-Haftgrund 5706 +
2K-PUR-High-Solid-Lack 5730
C5-I medium  
2K-EP-Zinkstaubfarbe 5707 +
2K-EP-Eisenglimmerlack 5766 +
2K-EP-Eisenglimmerlack 5766 +
2K-PUR-High-Solid-Lack 5730
C5-I/M high

Lösungen mit Pulverlacken

  • Metallverkleidung an einer Fassade
  • Fassadenverkleidung
  • Metallkonstruktion Bushaltestelle
  • Baufahrzeuge
  • LKW

Pulverlacksysteme – intelligent beschichten, optimal schützen

Die Pulverlacksysteme von Brillux Industrielack kombinieren die bestmögliche Schutzwirkung vor Korrosion mit hoher Wirtschaftlichkeit und guter Umweltverträglichkeit.

Einschichtbeschichtungen

Einschichtig verarbeitet bieten Pulverdecklacke mit optimaler Vorbehandlung bereits sehr gute Korrosionsschutzeigenschaften.

 

So eignen sich die Pulverlackreihen bestens für Anwendungen im Bauwesen (z . B. Fassadenbauelemente, GSB- und Qualicoat-Zertifizierungen) und Fahrzeugbau (z. B. Lkw-Auflieger).

Im Salzsprühtest nach DIN EN ISO 9227-NSS erreichen beide Systeme auf Aluminiumuntergründen mit geeigneten chromfreien Passivierungen beste Ergebnisse mit einer Enthaftung am Ritz ≤ 1 mm bei mehr als 1.000 h Prüfdauer.    

Zweischichtaufbauten

Wenn die Korrosionsschutzanforderungen an die Pulverbeschichtung besonders hoch sind, sind Zweischichtaufbauten aus Pulvergrundierung und Pulverdecklack die optimale Lösung.

Dabei stehen je nach Untergrund verschiedene Grundierungen zur Auswahl:

Korrosionsschutzprüfung

  • Beschichtete Bleche für einen Korrosionstest

Korrosionsschutzprüfungen

Zur Beurteilung der Korrosionsschutzeigenschaften eines Lacksystems und der Einteilung in die entsprechende Korrosionsschutzkategorie werden folgende Prüfungen durchgeführt:

• Kondenswasserprüfung (nach DIN EN ISO 6270-1)

In der Kondenswasserkammer werden Prüflinge mit einer 100%-igen Luftfeuchtigkeit bei einer Temperatur von 40 °C belastet. Hierbei wird die Beständigkeit der Beschichtung gegen kondensierende Feuchtigkeit geprüft.

• Salzsprühnebelprüfung (nach DIN EN ISO 9227-NSS)

Vor der Prüfung wird die Beschichtung ritzförmig verletzt. In der Salzsprühnebelkammer werden die Prüflinge mit einer 5%-igen Kochsalzlösung bei einer Temperatur von 35 °C besprüht. Im Anschluss wird die Unterwanderung an der Verletzung ermittelt.

  • Zyklische Alterungsprüfung

Der Beanspruchungszyklus dieses Verfahrens dauert eine ganze Woche (168 h) und beinhaltet Folgendes:

a) 72 h UV-Beanspruchung und
     Kondensation nach ISO 16474-3
     unter den folgenden Bedingungen:

  • Verfahren A, Zyklus 1 von ISO 16474-3:2013, abwechselnde Beanspruchung für die Dauer von 4 h mit UVA-340-Lampen bei 60 (± 3) °C und 4 h Kondensations-beanspruchung bei 50 (± 3) °C

b) 72 h Beanspruchung mit neutralem
    Salzsprühnebel nach ISO 9227

c) 24 h Beanspruchung bei niedriger
    Temperatur -20 (± 2) °C

Normen und Prüfungen

  • DIN EN ISO 12944

DIN EN ISO 12944

Die DIN EN ISO 12944 fasst als anerkanntes Regelwerk die Anforderungen für den Korrosionsschutz von Stahlbauteilen durch Beschichtungssysteme zusammen. Der Einsatz geprüfter Beschichtungssysteme gibt eine verlässliche Planungssicherheit und trägt zum Substanzerhalt von Stahlbauteilen bei. Sie besteht aus folgenden Teilen:

Teil 1: Allgemeine Einleitung
Teil 2: Einteilung der Umgebungsbedingungen
Teil 3: Grundregeln zur Gestaltung
Teil 4: Arten von Oberflächen und Oberflächenvorbereitung
Teil 5: Beschichtungssysteme
Teil 6: Laborprüfungen zur Bewertung von Beschichtungssystemen
Teil 7: Ausführung und Überwachung der Beschichtungsarbeiten
Teil 8: Erarbeiten von Spezifikationen für Erstschutz und Instandsetzung
Teil 9: Beschichtungssysteme und Leistungsprüfverfahren im Labor für Bauwerke im Offshore-Bereich

Teil 1 und 2 im Detail

Im Teil 1 der DIN EN ISO 12944 wird die Schutzdauer eines Beschichtungssystems in drei Zeitspannen angegeben. Die Schutzdauer ist keine Gewährleistungszeit, sondern die erwartete Standzeit eines Beschichtungssystems bis zur ersten Teilerneuerung. Sie bietet Hilfe bei der Festlegung eines Korrosionsschutzaufbaus:

  • kurz (L) (en: low): bis zu 7 Jahre
  • mittel (M) (en: medium): 7 bis 15 Jahre
  • lang (H) (en: high): 15 Jahre bis 25 Jahre
  • sehr lang (VH) (en: very high): über 25 Jahre

Prüfverfahren für Beschichtungssysteme für unlegierten Stahl oder feuerverzinkten Stahl für atmosphärische Korrosivitätskategorien:

Korrosivitäts-
kategorie nach ISO 12944-2

Schutzdauer-
bereiche nach ISO 12944-1

Prüfprogramm 1 ISO 6270-1 (Kondensation von Wasser) in h

Prüfprogramm 1 ISO 9227 (neutraler Salzsprühnebel) in h

Prüfprogramm 2 (zyklische Alterungsprüfung) in h

C2

niedrig

48

            -

              -

mittel

48

            -

              -

hoch

120

            -

              -

sehr hoch

240

480

              -

C3

niedrig

48

120

              -

mittel

120

240

              -

hoch

240

480

              -

sehr hoch

480

720

              -

C4

niedrig

120

240

              -

mittel

240

480

              -

hoch

480

720

              -

sehr hoch

720

1440

1680

C5

niedrig

240

480

              -

mittel

480

720

              -

hoch

720

1440

1680

sehr hoch

           -

            -

2688

In Teil 2 der DIN EN ISO 12944 werden atmosphärische  Umgebungsbedingungen in die sechs folgenden Korrosivitätskategorien eingeteilt:

KorrosivitätskategorieBeispiele typischer Umgebungen
C1unbedeutendFreiluft: -
Innenraum: beheizte Gebäude mit neutraler Atmosphäre, z. B. Büros, Verkaufsräume, Schulen, Hotels
C2geringFreiluft: Atmosphäre mit geringem Verunreinigungsgrad, meistens ländliche Gebiete
Innenraum: unbeheizte Gebäude, in denen Kondensation auftreten kann, z. B. Lagerhallen, Sporthallen
C3mäßigFreiluft: Stadt- und Industrieatmosphäre mit mäßiger Schwefeldioxidbelastung; Küstenatmosphäre mit geringer Salzbelastung
Innenraum: Produktionsräume mit hoher Luftfeuchte und gewisser Luftverunreinigung, z. B. Lebensmittelverarbeitungsanlagen, Wäschereien, Brauereien, Molkereien
C4starkFreiluft: Industrieatmosphäre und Küstenatmosphäre mit mäßiger Salzbelastung
Innenraum: Chemieanlagen, Schwimmbäder, küstennahe Werften und Bootshäfen
C5sehr starkFreiluft: Industriebereiche mit hoher Luftfeuchte und aggressiver Atmosphäre und Küstenatmosphäre mit hoher Salzbelastung
Innenraum: Gebäude oder Bereiche mit nahezu ständiger Kondensation und mit starker Verunreinigung
CXextremFreiluft: Offshore-Bereiche mit hoher Salzbelastung und Industriebereiche mit extremer Luftfeuchte und aggressiver Atmosphäre sowie subtropische und tropische Atmosphäre
Innenraum: Industriebereiche mit extremer Luftfeuchte und aggressiver Atmosphäre

Diese Unterteilung ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage zur Auswahl der geeigneten Beschichtungssysteme.  

DIN 55633

Norm über den Korrosionsschutz von Stahlbauteilen durch Pulver-Beschichtungssysteme. Dient als Ergänzung zur DIN EN ISO 12944, die ausschließlich Flüssiglack-Beschichtungssysteme behandelt.